Es ist nicht unsere Strecke… oder? - wieder erfolgreich im ADAC DigitalCup

Es ist nicht unsere Strecke… oder? - wieder erfolgreich im ADAC DigitalCup

„Es ist nicht unsere Strecke“ – Mit diesen Worten starteten unsere 7 SimRacer in die zweite Runde des ADAC Digital Cup Season 5. Gefahren wurde auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und alle Fahrer waren sich einig: diese Strecke liegt uns einfach nicht! 

„Es ist nicht unsere Strecke“ – Mit diesen Worten starteten unsere 7 SimRacer in die zweite Runde des ADAC Digital Cup Season 5. Gefahren wurde auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und alle Fahrer waren sich einig: diese Strecke liegt uns einfach nicht! 

Es ging los mit dem Multiclass Rennen der GT4 und SP3T Klassen. In der sehr stark besetzten GT4 erreichte Pascal in seinem letzten Versuch P11 in der Qualifikation, nachdem er in den Runden zuvor immer wieder vom Gas gehen musste aufgrund der SP3T/TCR Fahrzeuge, die ungünstig über die Strecke verteilt waren. Dennoch ein akzeptables Ergebnis, wenn man die geringen Abstände der Top10 Platzierungen sah. Den Start fuhr Pascal dann ebenfalls und kam hier auch sehr gut durch die ersten Kurven und konnte die Platzierung zunächst beibehalten. Als dann aber nach einigen Runden die ersten TCR Fahrzeuge überrundet werden mussten, stauchte sich das Feld etwas zusammen und so manche Überrundung hielt nicht nur für Pascal ein Fenster offen. Durch ein paar kleinere Fahrfehler, aber dann auch wieder sehr gute Runden, wechselte sich Pascal durch die Platzierungen, bis er dann die zweite Hälfte seines Stints auf den Plätzen 12 und 13 verbrachte. Als die ersten Boxenstopps begannen, ging es dann vor auf P6 und kurz vor Ende des Stints musste Pascal sich dann geschlagen geben und rutschte auf P7. Mit dieser Position übergab er das Fahrzeug an Stefan, der von hier an einen Doppelstint fahren sollte und das tat er auch sehr erfolgreich. Aber nicht nur die Rundenzeiten waren sehr gut, auch die Boxenstopps, welche eine vorgeschriebene Mindestdurchfahrtszeit von 120s hatten, ließen dem ein oder anderen das Herz in die Hose rutschen. Warum fragt man sich dann… Naja, wenn man eigentlich lieber eine Sekunde zu spät raus fährt, als eine Drive through Strafe zu riskieren, diese „Puffersekunde“ dann aber vergisst einzuhalten, dann kommt eine Boxendurchfahrtszeit von 120,340s heraus. Damit aber nicht genug. Im zweiten Pflicht-Boxenstopp legten die beiden (unbeabsichtigt) noch eine Schippe drauf und fuhren mit einer Zeit von 120,007s aus der Box. Da fiel dem Rest der Mannschaft mal kurz das Herz in die Hose. Doch Stefan nahm dies nach dem Rennen noch recht gelassen und postete kurzer Hand ein Bild der Boxendurchfahrtszeit aus dem Livetimting mit den Worten „If a timekeeper has to do a pitstop“. Naja, wiederholen werden die Jungs dies vermutlich nicht nochmal. Jedenfalls fuhr Stefan in seinen beiden Stints mit einer wahnsinnigen Konstanz Stefan Runde um Runde und schaffte es den 7. Platz zu halten, was dann zum Schluss auch unser Rennergebnis in der GT4 war, trotz einer ganzen Runden Rückstand zu P1.

In der SP3T startete Simon auf dem Audi RS3 in die Qualifikation und schaffte es direkt auf Platz 2! Einfach nur Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass unsere SP3T Mannschaft eigentlich unsere Rookies sind, aber sie haben auf jeden Fall eine Menge trainiert und wir haben natürlich auch einen sehr guten Trainer. Von Platz 2 gestartet, konnte Simon im ersten Stint zunächst mit P1 gut mithalten, aber was die Jungs von Adenau mit Ihrem Hyundai i30N anstellen ist einfach nur unglaublich. Dies zeigte auch die fast 1,5 Runden Rückstand, die wir bei der Zielüberfahrt hatten. Aber nachdem Adenau in ihrem i30N dann doch irgendwann wegzogen, konnte Simon dennoch eine sehr gute Performance abliefern und den gleichen Abstand, den Adenau zu uns aufbaute, auch nach hinten aufbauen. Dort hatte er nämlich den zuletzt Zweitplatzierten AMC Siegburg im Cupra Leon abgehängt. Mit einem Vorsprung von über 20s gab Simon dann das Fahrzeug an Nicolas weiter, der ebenfalls über sich hinauswuchs, was seine Rundenzeiten anbelangt. Nicolas konnte den Vorsprung auf Siegburg dann zunächst auf über 25s weiter ausbauen. Etwa in der Mitte seines Stints kollidierte Nicolas dann leicht mit einem anderen Teilnehmer beim herausfahren aus der letzten Kurve auf die Start-Ziel-Gerade. Der sich unglücklicherweise dann ins Kiesbett verabschiedete, da er das Fahrzeug nicht einfangen konnte. Da der vorausfahrende Teilnehmer von uns aber überrundet wurde und eine blaue Flagge gezeigt bekam, war es aus unserer Sicht einfach nur blöd gelaufen. Doch das andere Team sah dies anders und schrieb einen Protest. Zu unserem absoluten Unverständnis, sah die Reko den Vorfall nicht so wie wir und verhängte eine Durchfahrtsstrafe und 2 Strafpunkte für die Gesamtwertung. Dieses Ergebnis wurde dann Nils über Funk mitgeteilt, der für die letzte halbe Stunde den Audi von Nicolas übernahm. Nachdem Nils schon über mehrere Runden hinter einem Audi TT feststeckte, der ebenfalls eine blaue Flagge missachtet hat und so der Abstand zu Siegburg auf knapp 20s wieder geschmälert wurde, war die Drive Through Strafe natürlich alles andere als erfreulich. Mit knapp 18 Sekunden Verlust kam Nils dann wieder aus der Box und nun natürlich mit Siegburg im Nacken. Dennoch fuhr er beachtliche Rundenzeiten, wenn er denn dann mal freie Bahn hatte. Durch den ganzen Verkehr saugte sich Siegburg dann immer weiter heran, bis sie dann ein paar Runden vor Rennende in eine Kurve innen rein bremsten und Nils zur Vermeidung einer Kollision die P2 hergeben musste. Doch nun war Nils an der Reihe mit Druck machen, doch er hatte noch 2-3 Runden mehr gebraucht, um Siegburg in einen Fehler zu zwingen und wieder vorbeizugehen. So fuhr er souverän mit einer Wagenlänge Abstand P3 über die Ziellinie. Gegen den Audi TT, welcher Nils mehrere Runden Zeit gekostet hat, weil er seine blaue Flagge missachtet hat, haben wir einen Protest geschrieben, mit dem Ergebnis „No further action“. Mit Kopfschütteln über die Entscheidungen der Reko konnten wir aber mit P3 trotz allem sehr zufrieden sein.

Am Nachmittag wurde es dann auch wieder sehr spannend, denn hier ging es für Sebastian und Victor im Nissan GT-R GT3 weiter. Nachdem beim letzten Rennen am Nürburgring in der Quali „nur“ ein P7 drin war, konnten Victor und Sebastian diesmal einen souveränen P3 in der Quali erreichen. Während unserer Trainings sagte Sebastian immer wieder „Barcelona ist absolut keine Strecke für den Nissan“ und es wurde sehr schwierig werden, sich gegen Porsche und Audi zu behaupten. Letzteres konnte man auch direkt vom Start an sehen, dass er nicht ganz unrecht hatte, denn der Porsche des ADAC Saarland zog weg, als würden wir mit einem GT4 und nicht mit einem GT3 antreten. Die Traktion des Porsche war einfach unglaublich und so setzte sich Saarland sehr schnell ab und fuhr fast jede Runde 1 Sekunde schneller, als wir mit dem Nissan auf P2! Dennoch konnte Victor, der den Startstint fuhr, sich gegen den Porsche von WS-Racing behaupten. Nach etwa 48 min. fuhr der Saarland Porsche dann für einen kurzen Stopp in die Box, um neue Reifen aufzuziehen, wie man später im Interview dann erfuhr. Dadurch waren wir mit dem Nissan dann erstmal auf P1, aber Saarland holte natürlich aufgrund der neuen Reifen in recht großen Schritten auf. Schnell wurde uns dann klar, der Porsche fährt eine 3-Stopp-Strategie. Naja, bei den überlegenen Rundenzeiten konnten sie es sich leisten. 

Als Victor dann das Fahrzeug im ersten Pflicht-Boxenstopp an Sebastian übergab, rutschten wir natürlich ein paar Plätze nach hinten, was aber kein Problem war, da wir eine Strategie mit sehr langen Stints fuhren. Mit den frischen Reifen und hoch motiviert gab Sebastian dann alles im Nissan und fuhr nicht zuletzt wegen der Boxenstopps, welche die anderen Teams noch offen hatten, wieder auf P2 vor, wo der Saarland Porsche mit über 1 Runde Vorsprung auf P1 noch keinen Longstopp absolviert hatte. Kaum hatte Saarland seinen ersten Longstopp absolviert konnte Sebastian sie auch schon wieder sehen. Doch was er nicht mit bekam war, dass der Saarland Porsche eine Durchfahrtsstrafe erhalten hatte. Diese absolvierte Saarland unmittelbar in der Runde nach ihrem Boxenstopp. Dadurch konnte Sebastian dann aber an Saarland vorbeigehen und sich zunächst mit 8,6s Vorsprung ein wenig absetzen. Doch der Porsche machte, was er schon die ganze Zeit über tat und holte den Rückstand in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit wieder auf. Sowohl im Stream, als auch im SimCenter in Mönchengladbach, von wo aus wir teilnahmen, hieß es, der Porsche holt sich P1 auf jeden Fall wieder. Doch einer sagte im Center daraufhin „Am Ende der Jagd werden die Hasen gezählt“ und warum dieses Zitat eine extrem große Bedeutung an diesem Nachmittag haben sollte, zeigte sich dann im weiteren Verlauf des Rennens. Denn Sebastian lief zur Höchstform auf ließ den Porsche nicht so schnell näher kommen, wie es eigentlich alle erwartet hätten. Der Plan wäre gewesen, dass Sebastian den Stint möglichst lange fährt, doch die besten Strategien sind die, die sich an die aktuellen Gegebenheiten am besten anpassen. So kam es dann aufgrund des zweiten Longstopp von Saarland, dass Sebastian und Victor sich entschieden hatten, den Stint von Sebastian um ein paar Runden zu verkürzen, um dem Porsche mit den neuen Reifen nicht zu viel die Möglichkeit zu geben den Abstand auf den Nissan aufzuholen. Nach dem zweiten Longstopp des Nissan kam Victor dann etwa 3s vor Saarland aus der Box und hier begannen die mit Abstand spannendsten letzten 38 min., die der MC Roetgen bisher in einem SimRace hatte. Wie bereits erwähnt, jeder war der Meinung, der Porsche holt sich P1 wieder und von seinen Rundenzeiten her war es auch nahezu ausgeschlossen, dass Victor den Porsche noch über eine halbe Stunde hinter sich halten könnte. Doch rankommen ist das eine, aber vorbei kommen was völlig anderes. Was den Druck anging, wollte keiner unserer SimRacer mit Victor tauschen. Jeder von uns, der gespannt hinter dem Simulator zusah, schien nervöser zu sein, als Victor selbst. Doch Victor fuhr ein absolut souveränes Rennen und aufgrund des Topspeed des Nissan konnte er sich auf der Start-Ziel-Geraden immer ein wenig vom Porsche absetzen. Dies holte der Porsche auf der restlichen Strecke zwar immer wieder auf, aber auf Start-Ziel konnte Victor diese Situation immer wieder entschärfen. Acht Minuten vor Schluss kam der Porsche dann sehr gut aus der letzten Kurve und konnte auf der Start-Ziel im Windschatten unseres Nissan fahren und bremste sich in der ersten Kurve innen rein. Zu unserem Glück etwas zu spät, weshalb der Porsche über sein Ziel hinausschoss und sich wieder hinter uns einsortieren musste. In der vorletzten Runde startete der Saarland Porsche dann im Infield nochmal einen Angriff, bei dem es zur Kollision kam und beide Fahrzeuge sich drehten bzw. unser Nissan landete sogar im Kiesbett. Aber an der Stelle zeigte sich, dass hier ein sehr faires Rennen stattfindet, denn der Saarland Porsche wartete, bis Victor wieder losgefahren war. Für die letzten eineinhalb Runden ging es dann so weiter, wie die letzte halbe Stunde und Victor brachte den kaum zu glaubenden Sieg über die Linie. Damit haben Victor und Sebastian mal wieder das Unmögliche möglich gemacht und wir sind schon gespannt, wie sich die Zwei in den letzten beiden Rennen in Silverstone und Watkins Glen schlagen werden.

Zum Schluss bleibt nur zu sagen, wer dieses nervenaufreibende Rennen verpasst hat, dem können wir nur empfehlen, sich das Rennen in der Aufzeichnung des Livestreams auf dem YouTube-Kanal „ADAC Digital Cup“ nachträglich anzusehen!

Livestream GT4 & SP3T Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=0FGXSwyUjeI
Livestream GT3 ADAC Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Y6R72oriR2U

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